Weinbau in Oberfell - Weinfreunde "Königinnenwingert" Oberfell e.V.

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Weinbau in Oberfell

Der Weinbau in Oberfell zeigt eine lange Tradition. Urkundlich wird in Oberfell der Weinbau erstmals 634 erwähnt. In dieser Urkunde sind 16 Weingüter dokumentiert, 11 größere und 5 kleinere.
Blickt man in die jüngere Vergangenheit so gehörte Oberfell in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts mit 44 ha Rebfläche neben Winningen und Kobern zu den größeren Weinbaugemeinden der unteren Untermosel.

In den 50er Jahren betrug die Rebfläche noch rund 30ha. Mehr als 100 Oberfeller Familien betrieben Weinbau im Nebenerwerb. Für die Familien war dies ein lohnenswertes Geschäft, da die Fassweinpreise gut waren. Größere Kellereien kauften die Fuderfässer auf. Die Qualität der Oberfeller Weine wurde aufgrund der guten Aromatik und Fülle sehr geschätzt.

Bereits in der preußischen Weinlagenklassifikation von 1868 rangierten die Oberfeller Weinberge zwischen der dritten und achten Klasse. Heute zeigt Oberfell nur noch wenige Hektar Rebfläche. Oberfell zählt mittlerweile nur noch 4 Nebenerwerbswinzer.

Was führte zum Rückgang der hervorragenden Rebflächen?
Der wirtschaftliche Aufschwung nach dem 2. Weltkrieg begünstigte den gesellschaftlichen Strukturwandel. Geringes Interesse der jungen Generation am Weinbau trugen ebenso wie nicht umgesetzte Flurbereinigungsmaßnahmen und schlechte Erschließung der Weinlagen zur Aufgabe vieler Rebflächen in Steillage bei. In Zeiten der Massenweinproduktion in den 60er Jahren, als der Anbau frühreifer Rebsorten wie Bacchus, Müller-Thurgau und Kerner in den Flachlagen favorisiert wurden, verlor der vorher hochgeschätzte Moselriesling sein Image. Die Weinpreise fielen. Die mühsame Arbeit in den Steillagen war nicht mehr lohnenswert. So zeigte sich der Abwärtstrend im Steillagenweinbau an der Mosel in Zeiten des Wirtschaftswunders in Oberfell sehr früh.
Mit dem seit einigen Jahren stärker aufkommenden Bewusstsein für Tradition und Kultur erkennt man in der Ästhetik unserer über Jahrtausende gewachsenen Kulturlandschaft mit ihren terrassierten Weinhängen ein großes Kapital für die Moselregion. In vielen Gemeinden werden Rebflächen in Steillage rekultiviert.

So setzt sich nun auch Oberfell mit der Rekultivierung der Weinlage Rosenberg, ehemals Mönchsberg, engagiert für die Belebung und Erhaltung unserer Weinkulturlandschaft Mosel ein.

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